Karibikfeeling auf 2.140m Seehöhe beim türkisfarbenen Seekarlsee
Traumhafte Aussicht und Karibik-Flair mitten in Österreich findet ihr in der Region Schladming unterhalb des Mittereck Gipfels im Sölktal beim Seekarlsee.
Für alle motivierten Berggeher definitiv eine empfehlenswerte Tour.
Vorweg zur Info:
Für diese Wanderung gibt es zwei verschiedene Gehvarianten.
Beide Varianten sind lange Bergtouren, die entsprechende Kondition erfordern.
- Vom Parkplatz Tuchmoar beim Schranken starten und wieder auf dem gleichen Weg retour zum Ausgangspunkt.
- Vom Parkplatz St. Nikolai (Sölktal) starten und die Tour als Überschreitung bis zum Zielpunkt Parkplatz Tuchmoar gehen.
Natürlich auch in entgegengesetzter Richtung möglich, allerdings ist die angegebene Route die weniger anstrengende.
Achtung: Bei dieser Variante wäre ein geparktes Auto am Start- und Zielparkplatz von Vorteil 😉 oder ihr reserviert euch vorab ein Taxi
(Taxi Mayer +43-676-602 81 07 oder +43-676-540 98 58)
Wegbeschreibung Variante 1: (von uns gewählte Variante!)
Parken
Gratis Parkplatz Tuchmoar beim Schranken
Route
Vom Tuchmoar Parkplatz dem Weg Nr. 790 entlang der Forststraße Richtung Tuchmoaralm, vorbei an den Hütten und danach links der Markierung Richtung Seekarlscharte folgen.
In Serpentinen folgt man dann einfach immer dem deutlich sichtbaren Weg dem Berg hinauf.
In diesem Abschnitt ist die Wanderung ziemlich steil. Nicht gefährlich wenn man eine gewisse Trittsicherheit mitbringt, aber anstrengend!
Also unbedingt darauf achten, dass ihr genug Trinkwasser mit habt. Oben angekommen am Seekarlsee lässt sich eine mitgebrachte Jause mit besonders schönem Ausblick genießen. Die extreme türkise Farbe des Sees vermittelt Karibikfeeling in 2.140m Seehöhe.
Bitte nicht ins Wasser gehen und baden! Durch Aufwühlungen entstehen sonst deutliche dunkle Verfärbungen am Seegrund. Dank eurer Vernunft bleibt die Einzigartigkeit und Schönheit für alle erhalten.
Im Prinzip ist das Highlight der Tour hiermit erreicht und falls euch die Kraft oder Motivation an diesem Punkt ausgeht, dann ist es nicht weiter schlimm.
Meine Freunde und ich wollen aber den Ausblick vom Gipfel auch noch betrachten und entscheiden uns daher nach der Pause noch ca. 30 Minuten weiter hinauf in die Seekarlscharte auf 2.302m zu gehen und dann nach rechts zum Gipfel abzuzweigen.
Alle, die also noch weitergehen möchten, können es uns gleich tun und den Aufstieg zum Gipfelkreuz Mittereck auf 2469m noch dran hängen.
Kurz vor dem Kreuz gibt es noch einen zweiten hellblauen See. Der abfließende Bach hat die gleiche weiße Färbung wie die Seen.
Weitere 20 Minuten später haben wir den Gipfel erreicht und sind begeistert!
Ausblicke auf steilen Bergflanken und weiter entfernte Berge erfreuen unsere Bergfexherzen. 😊
Retour Richtung Tal geht es auch dem gleichen Weg.
Einkehr
Auf der Tuchmoaralm bei der Blasen- oder Köckhütte könnt ihr am Hin- und/oder Rückweg eine Einkehr machen. Diese befinden sich aber wie beschrieben relativ am Anfang der Tour (also nach ca. 1 Stunde Gehzeit) und danach gibt es keine Einkehrmöglichkeit mehr bis zum Gipfel.
Wegbeschreibung Variante 2:
Vom Gasthof Gamsjäger (Tälerbushaltestelle) in St. Nikolai folgt man dem Weg 702 entlang der natürlichen Mäander bei der Bräualm, vorbei am Dürrmooswasserfall bis zum Hohensee. Hier zweigt der Weg 790 Richtung Seekarlscharte rechts ab.
Über eine Steilstufe geht es zu einer kleinen Hochebene mit dem Schwarzensee (nicht zu verwechseln mit dem Schwarzensee im Kleinsölker Obertal). Etwas abseits vom Weg taucht dann der Grünsee auf. Über steiniges Gelände geht es Richtung Seekarlscharte.
Bei den letzten Meter zur Scharte ist Trittsicherheit gefordert. Auf der Seekarlscharte wird auch aus dieser Richtung der Blick zum türkisfarbenen Seekarlsee frei. Perfektes Jausenplatzerl mit Traumaussicht. Ab hier wären es zum Mittereck Gipfel noch 20 Minuten Gehzeit. Oder man lässt den Gipfel aus und wandert gleich zum Seekarlsee und danach über Almwiesen bergab. Ab 1.900m Seehöhe wird das Gelände steiler. In Serpentinen geht es zur Tuchmoaralm. Die Köckhütte und die Blasenalm laden zur Einkehr ein. Von hier wandert man nur noch gemütlich der Forststraße entlang bergab zum Parkplatz.
Farbe des Sees:
Durch Auswaschungen von Gletscherschluff hat sich der See vor ca. 15-20 Jahren begonnen zu verfärben und begeistert bis heute die Wanderer.
Ennstal-Wiki erklärt es folgendermaßen:
Diese Farbe entsteht durch einen feinen, weißlichen Schlick als Absatz am Seegrund. Dieser Schlick tritt seit den 1980er Jahren auf, wobei es sich offensichtlich um „Gletschermilch“ handelt, also um Wasser, welches ein sehr feinkörniges Gesteinsmehl führt, das durch Reibung von Gesteinen in vergletscherten Gebieten entsteht. Da ein Gletscher in diesem Bereich jedoch nicht zu finden ist, ist anzunehmen, dass dieser Schluff lange Zeit im Permafrost gebunden gewesen sein dürfte.
In beiden Richtungen kommt die Tour (inklusive Gipfel Mittereck) auf ca. 1300 Höhenmeter und über 13 Kilometer und sollte somit konditionstechnisch nicht unterschätzt werden.
Viel Spaß bei dieser tollen Tour! 🙂